Krise in Sylduvien – was tut die EU? Planspiel des EU-Außenministerrates am Litauischen Gymnasium

Termin / Date:
Montag, 20. März 2023
08:15 Uhr - 16:00 Uhr / 8:15 AM to 4:00 PM CET

Ort / Location:
Litauisches Gymnasium
Lorscher Str. 1
68623 Hüttenfeld

Raum / Room: n. a.

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Geschlossene Veranstaltung – nur für Schüler:innen des Litauischen Gymnasiums

Eine Veranstaltung im Rahmen des Projektes “1040 Berlaymont” der JEF Hessen,
gefördert durch die Europaabteilung der Hessischen Staatskanzlei.

Das Thema

Die Außenpolitik der Europäischen Union ist eine eigenwillige Konstruktion; nicht Fisch und nicht Fleisch. Einerseits hat sich die EU eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik auf die Fahne geschrieben und dies unter anderem mit der Schaffung des Amtes der Hohen Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik untermauert. Andererseits liegt die Hoheit für die Außenpolitik bei den einzelnen Mitgliedsstaaten. Beschlüsse im Rat für Auswärtige Angelegenheiten, in dem die 27 nationalen Außenminister:innen zusammenkommen, können daher nur einstimmig gefasst werden. Wie effektiv kann europäische Außenpolitik angesichts dieses Spannungsverhältnisses tatsächlich sein – gerade, wenn sich kurzfristig zuspitzende weltpolitische Krisen und Konflikte ein schnelles Handeln erforderlich machen? Wie kommen unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen außenpolitische Entscheidungen zu Stande? Diesen Fragen wollen wir mit dem Planspiel nachgehen.

Das Planspiel

Krise in Sylduvien - was tut die EU?Planspiel EU-Außenministerrat Mo, 20. März 2023 08:15 - 16:00 Uhr Litauisches Gymnasium Lampertheim-Hüttenfeld Junge Europäische Föderalisten Hessen

Planspiel ‘Krise in Sylduvien’ 20.03.2023 am Litauischen Gymnasium

In Sylduvien, einem fiktiven, europäischen Staat außerhalb der EU, ist ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Nach einem Regierungswechsel hat die neue Regierung das Handelsabkommen mit seinem autoritär geführten Nachbarland Bordarien aufgekündigt. Gleichzeitig hat sie bekanntgegeben, das Land stärker in Richtung der EU orientieren zu wollen. Sylduvien und Bordarien verbindet eine lange Geschichte; Sylduvien war einst Teil einer bordarisch dominierten Föderation. Dies macht den Konflikt so explosiv: Das Land ist gespalten zwischen bordarisch-sprachigen Sylduvier:innen im Osten, die die Aufkündigung des Handelsabkommens mit Bordarien auf die Barrikaden getrieben hat und die nun mit Waffengewalt für eine Abspaltung ihres Landesteiles kämpfen, und den pro-europäischen Anhänger:innen der neuen Regierung. Nach anfänglich friedlichen Protesten und ersten gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrant:innen und der Polizei ist die Situation mittlerweile zu einem bewaffneten Konflikt eskaliert. Die Lage ist unübersichtlich; insbesondere ist umstritten, welche Rolle Bordarien spielt. Hat das Land die Auseinandersetzung angeheizt, womöglich sogar eigene Soldaten über die Grenze geschickt?

Wie sollte die EU auf diese schwierige Gemengelage reagieren? Wem ist die Verantwortung für den Konflikt zuzuschreiben – der neuen sylduvischen Regierung, den Separatist:innen im Osten, Bordarien? Welche Forderungen sollte die EU an die Konfliktparteien richten? Und wie kann sie diesen Nachdruck verleihen? Sollte sie Sanktionen verhängen, möglicherweise die Handelsbeziehungen mit Sylduvien oder Bordarien aussetzen und damit wirtschaftliche Nachteile in Kauf nehmen?

Beim Planspiel schlüpfst Du in die Rolle einer Vertreterin bzw. eines Vertreters eines EU-Mitgliedsstaates und siehst Dich mit diesen diffizilen Fragen konfrontiert. Erschwerend kommt hinzu, dass jede und jeder Deiner Amtskolleg:innen aus den anderen EU-Mitgliedsstaaten vor einem anderen politischen Hintergrund agiert; Eure Länder sind auf jeweils unterschiedliche Weise mit Sylduvien und Bordarien verbunden – historisch, geographisch und wirtschaftlich. Wird es Euch trotzdem gelingen, innerhalb weniger Stunden zu einer gemeinsamen Position zu gelangen, so dass die EU ihr Gewicht nutzen kann, um die Entwicklung des Konflikts positiv zu beeinflussen?

Die Veranstalter

Eine Veranstaltung der Jungen Europäischen Föderalist:innen Hessen im Rahmen des Projektes “1040 Berlaymont”

Logo der JEF Marburg

Die Jungen Europäischen Föderalist:innen (JEF) sind eine parteiunabhängige, europaweite politische Jugend- und Studentenbewegung. Wir verstehen uns als Botschafter:innen der europäischen Idee und wollen insbesondere andere junge Menschen für das europäische Projekt begeistern. Gleichzeitig begleitet die JEF die Politik der EU kritisch. Als Föderalist:innen setzen wir uns für die Schaffung eines europäischen Bundesstaates ein, da wir der festen Überzeugung sind, dass sich viele Herausforderungen unserer Zeit angesichts der Globalisierung nur noch gemeinsam auf europäischer Ebene lösen lassen. Mit unseren Veranstaltungen wollen wir Wissen über europapolitische Themen vermitteln und ein Diskussionsforum zum Austausch über europäische Themen schaffen.

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