„Eurovision für die Europawahl“ – Spitzenkandidatenduell zur Primetime!

Pressemitteilung

Frankfurt, 12. Mai 2018

Anlässlich des Eurovision Song Contest und des Starts ihrer Kampagne zur Europawahl 2019 rufen die Jungen Europäische Föderalisten Hessen (JEF Hessen) HR und ZDF dazu auf, sich dafür einzusetzen, dass die Fernsehduelle der europäischen Spitzenkandidaten zur Europawahl auf den wichtigsten öffentlich-rechtlichen Kanälen zur Primetime übertragen werden.

Im Rahmen einer europaweiten Kampagne ihres Europaverbandes fordern die Jungen Europäischen Föderalisten Hessen (JEF Hessen), dass die Fernsehdebatten zwischen den Kandidaten für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten im Vorfeld der Europawahl 2019 auf öffentlichen Kanälen in der gesamten Europäischen Union und in Deutschland auf den beiden größten öffentlich-rechtlichen Kanälen, ARD und ZDF, zur Primetime gezeigt werden. „Der Eurovision Song Contest begeistert diese Woche Millionen für Europa und stiftet damit europäischen Zusammenhalt. Die Fernsehdebatte der Spitzenkandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten hat das Potential, eine ähnliche Wirkung zu entfalten und der europäischen Demokratie damit Leben einzuhauchen“, so Marcel von Collani vom Landesvorstand der JEF Hessen.

Vor der letzten Europawahl 2014 fanden erstmals in der Geschichte der EU von der European Broadcasting Union (EBU) organisierte Fernsehdebatten der europäischen Spitzenkandidaten statt – ein Schritt, der von den Jungen Europäischen Föderalisten sehr begrüßt wurde. „In einer Petition, die von mehreren tausend Menschen unterstützt wurde, haben wir ARD und ZDF seinerzeit dazu aufgerufen, die Debatten zu übertragen – ein Schritt, zu dem sich die beiden Sendeanstalten damals nicht durchringen konnten“, so von Collani. „Mehr als bedauerlich“ nennt dies Steven Schwarz, sein Kollege im Landesvorstand. „Immer wieder hören wir von den Bürgerinnen und Bürgern, dass sie die Funktionsweise der Europäischen Union nicht verstehen und die Politiker nicht kennen. Die wachsende Europaskepsis hat ihre Ursache nicht zuletzt in der Unkenntnis der Bürger von den Vorgängen in Brüssel, denn dies gibt den Populisten Nährboden, Bürgern durch vermeintlich einfache Lösungen eine Alternative zur unverstandenen Realität anzubieten. Eine europaweit ausgestrahlte Debatte der Spitzenkandidaten würde den Bürgern Gelegenheit geben, die Kandidaten und ihre politischen Konzepte für Europa kennenzulernen. Denn politische Positionen werden für viele erst durch Personen greifbar“, führt Schwarz aus.

Nach Ansicht der Jungen Europäischen Föderalisten sollte sich der Wahlkampf bei der Europawahl vor allem um die Wahlprogramme der europäischen Parteifamilien und um die Frage drehen, welche Parteifamilien die Mehrheit im Europäischen Parlament erringen können. Es sei deshalb entscheidend, dass die Wählerinnen und Wähler nicht nur nationale Politikerinnen und Politiker zu Gesicht bekämen, sondern gerade auch diejenigen, die von ihren Parteien europaweit als Spitzenkandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten aufgestellt worden seien.

Die Jungen Europäischen Föderalisten sehen ARD und ZDF als größte deutsche Sendeanstalten und Teil der „vierten Gewalt“ in der Pflicht, auch europäische Politik einem breiten Publikum zugänglich zu machen. „Der Eurovision Song Contest zeigt doch jedes Jahr aufs Neue, dass es möglich ist, die Völker Europas für ein europäisches Sendeformat zu begeistern, warum sollte dies nicht auch mit den TV-Debatten der Spitzenkandidaten zur Europawahl möglich sein?“, so Schwarz abschließend.

Zur Pressemitteilung des Europaverbandes

Fotos der Grafiken: Euranet_plus (Big Crunch Presidential Debate) [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons